Gedanken zur Coronasituation

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Ich muss mir mal wieder etwas von der Seele schreiben.

Noch immer hat uns das Thema Corona fest im Griff.
Noch immer leben wir mit Einschränkungen, die zumindest lästig sind, zum Teil unsere Grundrechte einschränken, für viele existenzbedrohend sind. Keiner, der vernünftig ist, will das länger als nötig ertragen müssen.
Verständlich und vollkommen in Ordnung, dass dagegen auch protestiert wird.

Aber leider gibt es auch solche, die diese Krisenlage und das damit verbundene Leid vieler Mitmenschen ausnutzen, um Unsicherheit zu verbreiten und die Gesellschaft zu spalten, anstatt sich dafür einzusetzen, in einer gemeinsamen Anstrengung so schnell es geht gegen die Corona-Pandemie vorzugehen. Mit Vernunft, Eigenverantwortung und Übernahme von Verantwortung für andere.

Für mich zählt es auch dazu, bereit zu sein, sich für andere einzuschränken oder auch ein persönliches Risiko einzugehen. Aber das ist meine Meinung, die niemand mit mir teilen muss.

Nun gibt es ein Mittel, um gegen die Pandemie anzugehen, nämlich die Impfung. Natürlich gibt es hier das Risiko von Impfschäden, niemand mit Verstand und Redlichkeit bestreitet das. Aber muss man hier nicht sachlich abwägen, welches Risiko überwiegt? Wenn z.B. das Risiko, an Covid19 zu sterben, deutlich höher liegt, als beispielsweise das Risiko, nach einer Impfung eine Thrombose zu erleiden, muss ich dann nicht für mich entscheiden, welches Risiko ich bereit bin, in Kauf zu nehmen? Zumal ich frei bin, zu entscheiden, ob ich ein Impfangebot wahrnehmen will oder nicht.
ES GIBT KEINE ZWANGSIMPFUNG GEGEN DAS CORONAVIRUS!

Muss auch hier wieder von denen, die pauschal unreflektiert „gegen alles“ sind und „Diktatur“ schreien, die Situation ausgenutzt werden, die sich durch die aktuelle Vorsichtsmaßnahme der Aussetzung der Impfung mit dem AstraZeneca-Impstoff ergibt? (Wobei ich persönlich hoffe, dass nach gründlicher Prüfung möglichst bald weitergeimpft werden kann!)

Ich finde: nein, das ist nicht in Ordnung.

Ich finde, es ist nicht in Ordnung, eine Krise dazu zu nutzen, dieselbe noch zu verschärfen.

Ich finde, es ist nicht in Ordnung, die Gesellschaft zu spalten.

Ich finde, es ist nicht in Ordnung, einfach nur Stimmungsmache zu betreiben.

Ich finde es ist nicht in Ordnung, immer wieder zu behaupten, wir leben in einer Diktatur.

Ich finde, es ist nicht in Ordnung, in Kauf zu nehmen (oder wissentlich und willentlich dafür zu sorgen), dass die Bekämpfung der Pandemie und die dadurch nötigen Einschränkungen, hinausgezögert wird, indem Massnahmen dagegen boykottiert und diskreditiert werden.

Ein kleiner Denkanstoß zum Schluss: recherchiert doch einmal, wie hoch das Risiko ist, dass eine Frau, die hormonell verhütet, eine THROMBOSE erleidet. Es ist DEUTLICH höher als die Rate der aktuell nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vaccin aufgetretenen Thrombosen. Und im ersteren Fall ist der Zusammenhang wissenschaftlich erwiesen, im letzeren (noch) nicht. Wer von den „Aktivisten gegen alles“ klagt hier an? Ich höre da nicht viel. Oder liegt das daran, dass hormonelle Verhütung ja „nur“ Frauen betrifft, die das ja „freiwillig“ tun, und nicht die „alten weissen Männer“, die die Mehrzahl der Spalter und Schreihälse stellen?

(Ok., der letzte Satz war jetzt polemisch und populistisch, aber das ist ja ein gerne genutztes Stilmittel derer, die ich hier kritisiere. Vielleicht dringe ich damit besser durch, als ich es mit Argumenten bisher geschafft habe. Alt, weiss und männlich bin ich im übrigen auch, falls jemand nachfragen sollte…Habe ich mir nicht ausgesucht, aber weder bin ich stolz darauf, noch leide ich darunter. Es ist einfach so. Wie so vieles.)