6. Dezember, Nikolaustag

image_pdfimage_print

Freiheit

Ein hohes Gut, so heißt es.

Meine Meinung dazu: so ist es auch. Jeder will frei sein, frei von Zwängen, frei, zu tun, was er möchte. Das ist gut so, so soll es sein in einer Gesellschaft, die sich frei nennen darf.

Aber wie weit kann das gehen? Was, wenn mein Freiheitsdrang die Freiheitsbestrebungen eines anderen bedroht? Oder anders herum?

Will ich dessen Freiheit beschneiden, um meine durchzusetzen? Will ich, dass er seine Freiheit auf meine Kosten auslebt? Zwanglos, zügellos?

Was, wenn mein Freiheitsdrang einen anderen gefährdet? Will ich das in Kauf nehmen? Will ich umgekehrt durch den Egoismus anderer gefährdet sein?

Freiheit endet genau dort, wo sie andere einschränkt oder gefährdet. Freiheit soll nicht egoistisch sein. Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden.

Sind wir doch auch einmal so frei, uns für andere einzuschränken, ohne uns gleich unfrei zu fühlen!

Das ist Solidarität, Mitmenschlichkeit, Toleranz, Zusammenleben. Manche sagen: Gutmenschentum. Ist das eigentlich ein Schimpfwort? Egal, wer andere beschimpft, indem er sie als „guter Mensch“ bezeichnet, denkt meiner Meinung nach sowieso etwas merkwürdig…